Zucht, Zuchtziele:
Unsere Welpen werden in einem Raum in unserem
Wohnbereich geboren und verbringen dort auch die ersten Wochen bis sie
nach draußen können. Wir sind also immer in der Nähe
unserer Hunde und Welpen und tun alles um unseren Nachwuchs optimal zu
prägen und zu sozialisiern. Viele Umweltreize und unterschiedliche
Menschen lernen unsere Welpen in den ersten Lebenswochen kennen.
In unserem Garten richten wir einen großen Welpengarten mit
vielen Spiel- und Lernangeboten ein.
Selbstverständlich bekommen unsere
Welpen alle notwendigen Impfungen, werden gechipt und mehrfach entwurmt
und bekommen auch selbstverständlich eine Ahnentafel des
Rassezuchtvereins für Hovawart-Hunde (RZV). Der RZV ist der erste
und größte Zuchtverein dieser Rasse im VDH/FCI.
Hovawartzwinger, eine etwas altmodische Bezeichnung für unsere
Zucht bzw. Zuchtstätte. Wer bei uns einen umzäunten Verschlag
sucht, in welchem wir unsere Hunde halten und Welpen aufziehen, den
müssen wir enttäuschen! Hunde gehören bei uns zur
Familie und leben logischerweise auch mit uns. Unsere Welpen
werden im Haus und im Welpengarten aufgezogen. Viele Menschenkontakte
und Umweltreize inklusive. Mit Zwinger/Zwingername ist unsere Zucht und
unsere Zuchtstätte mit dem Namen unserer Hunde "vom Simmersbach"
gemeint! Unser Zwingername ist im VDH/FCI geschützt und
somit weltweit einzigartig.
Warum einen teuren Welpen aus VDH-Zucht, wenn man doch "nur" einen
Familienhund haben möchte? Solche oder ähnliche Fragen
bekommen wir oft gestellt." Wir wollen ja nicht züchten oder
ausstellen!" Genau aus diesen Gründen kaufen viele Menschen ihren
Hund beim "Nicht-VDH-Züchter" oder besser Hundevermehrer. Mal eine
andere Frage: Ihr neues Auto, dass für die nächsten Jahre
funktionieren soll kaufen Sie dann bestimmt auch beim Hinterhofbastler
Ihres Vertrauens, oder?? Ihr Hovawart begleitet Sie hoffentlich
für die nächsten 10+X Jahre, und da rechnen Sie mal die
Kosten für Futter, Tierarzt usw. hoch und Sie werden merken, die
Anschaffung ist eigentlich ein verschwindend kleiner Kostenfaktor!
Allerdings der, bei dem am meisten schief laufen kann! "Eine
Gesundheitsgarantie gibt es auch beim VDH-Züchter nicht!" Das
nächste Argument und diesmal sogar ein richtiges! HD-freie Welpen
habe ich bislang nur bei den schon erwähnten Vermehrern im Angebot
gesehen! Bei einem VDH-Züchter haben Sie aber immerhin die
Garantie, dass keine gesundheitlich vorbelasteten Hunde in die Zucht
gelangen und das jeder Zuchthund HD- frei und frei von erblichen
Augenerkrankungen ist! Außerdem hat jeder Hund mehrere
Wesenstests (NB,JB,ZTP) und Ausstellungsergebnisse vorzuweisen.
Bei folgenden Angeboten sollten Sie seeeeeeehr misstrauisch sein:
...HD-freie Welpen... Kann gar nicht sein!! HD ist erst beim fast
erwachsenen Hund (ca.12 Monate) sicher festzustellen bzw.
auszuschließen. Leute die HD-freie Welpen anbieten, sind in
meinen Augen Betrüger! Lassen Sie Sich lieber die HD-Befunde der
Elterntiere zeigen. Von der Zuchthündin sollte die Auswertung
einer seriösen Stelle vorliegen, das Auswertungsergebnis des
Rüden kann man im z.B. Zuchtbuch nachlesen. Beim RZV für
Hovawarthunde kommen nur Hunde mit HD-A1 bis HD-B2 in die Zucht!
...beide Elterntiere vorhanden... Toll, wenn wir den nächst besten
Nachbarsköter als Deckrüden genommen hätten,
könnten wir das auch! Wir
können das nicht, weil wir bis zu 1000 km (einfach) zum langwierig
ausgesuchten Deckrüden fahren um möglichst gute Hunde zu
züchten! Nach Absprache kann aber sicherlich jeder Interessent die
Deckrüden besuchen! Wir versuchen auch immer, in der Zeit wo
die Welpen noch bei uns sind, den Deckrüden einzuladen und den
späteren Welpenkäufern die Gelegenheit zum Kennenlernen zu bieten. Wir haben bei der Deckrüdenauswahl übrigens immer
mehrere Hunde angesehen und dabei jede Menge Zeit und Benzingeld
investiert. Klar, den Hund eben über den Gartenzaun
hüpfen lassen ist wesentlich komfortabler ;-) . Wenn beide
Elterntiere anzuschauen sind, heißt das eigentlich nichts
anderes, als dass es keinerlei Zuchtauslese gegeben hat (die Ausnahme
bestätigt auch hier die Regel)!
... Eltern mit VDH-Papieren... Na, und warum haben dann die Welpen
keine?? Jeder innerhalb des VDH gezüchtete Hund hat
selbstverständlich VDH-Papiere und zwar auch dann noch, wenn er
die hohen Hürden zur Zuchtzulassung nicht meistert! Und genau
diese Hunde gelangen häufig in solche Vermehrerhände!
Enttäuschte Besitzer, die trotz begründeter Bedenken von
Zuchtwarten, Tierärzten ... züchten wollen, werben oft genau
mit diesen Aussagen!
... Welpen mit Papieren... Und von welchem Zuchtverein?? In Deutschland
kann jeder seinen eigenen Zuchtverein gründen (6
Gründungsmitglieder reichen) und dann im Keller seine eigenen
Papiere drucken. Der Wert dieser "Dokumente" ist eigentlich dem, von
durchschnittlichem Toilettenpapier gleichzusetzen! Um an seriösen
Ausstellungen (mit ernstzunehmender Konkurrenz und sachkundigen
Zuchtrichtern) teilzunehmen brauchen Sie aber VDH-Papiere. Klar, bei
einer CACIB mit 50 oder 60 Hunden wird man nicht so leicht
LandesEuropaWeltUniversumssieger aller Klassen, wie bei diesen
Nicht-VDH-Vereinen, dafür hat das Ergebnis aber auch einen Wert. Diese dort erworbenen Titel
der Elterntiere sind nichts weiter als Schall und Rauch! Völlig
wertlos, halt nur ein Blechtopf fürs Regal.
Zuchtziele? Für wen eignet sich ein Hovi? Wir sind
der Meinung, dass ein Hovi durchaus als Familienhund geeignet ist. ja
Familienanschluß unbedingt notwendig ist! Aber
er braucht eine sinnvolle Beschäftigung, sonst entwickelt er
eigene Ideen die nicht immer mit denen seines Frauchens oder Herrchens
konform laufen ;-). Auch verlangt er nach Konsequenz, nicht zu
verwechseln mit Härte, im Umgang und der Erziehung. Keinesfalls
ist er als Zwingerhund oder Kettenhund geeignet. Dies ist unserer
Meinung nach überhaupt keine akzeptable Art der
Hundehaltung, aber ein DSH dreht vielleicht nicht ganz so schnell
durch. Unsere Zuchtziele sind, einen schönen, umgänglichen
Hund für sportliche, aktive Hundehalter zu züchten. Auf
Gesundheit und ein ausgeglichenes Wesen legen wir großen Wert.
Auch gegenüber anderen Hunden soll eine Hovawart sich sozial
verträglich verhalten. Apathische Hunde wollen wir ebenso wie
neurotische Hunde oder Angstbeißer nicht. Ein Hovawart soll die
Fähigkeit haben, zum Gebrauchshund ausgebildet zu werden, wie auch
als Familienhund mit "sozialer Intelligenz" zu taugen. Enie und
Lucie
arbeiten im VPG/IPO-Bereich (Fährte, Unterordnung, Schutzdienst)
und gehen selbstverständlich auch mit laufen. hunde aus unserer
Zucht sind als Schulhunde im Einsatz, viele Hovawarte sind als
Rettungshund, vor allem in der Flächensuche und als Mantrailer im
Einsatz. Egal was Sie mit Ihrem
Hovawart vorhaben, man muss dem Hovi auf jeden Fall eine Aufgabe
und die Möglichkeit sich zu bewegen geben. Ein Besuch einer
Welpenschule und einer darauffolgenden Junghundegruppe sind unbedingt
zu empfehlen!!! Die abgelegte Begleithundeprüfung sollte die
logische Konsequenz der Ausbildung sein. Viele Neuhundehalter haben
dabei übrigens ein neues Hobby gefunden ;-)
Also kein Hund für Couchpotatoes, Beinieselregendrinnenbleiber,
Sonntagnachmittagskuchenesser und
Vorkleinenfleckenaufdemteppichangsthaber! Aber die haben ja sowieso
alle Zwergkaninchen!
Das große Streitthema - Degenerative Myelopathie (DM)
Seit
2009 findet innerhalb unseres Zuchtvereins und auch den anderen
VDH-Zuchtvereinen eine sehr kontroverse (und teilweise sehr unfaire)
Diskussion über die Ursache von DM und Maßnahmen dagegen, insbesondere, ob die
Mutation des SOD1-Gens der, oder ein Auslöser der Erkrankung DM
ist? Unsere persönliche Überzeugung, gestützt durch
eigene sehr leidvolle Erfahrungen, ist, dass es eindeutig
Zusammenhänge zwischen besagter Mutation und dem Auftreten von DM
gibt. Alle uns bekannte an DM verstorbenen Hunde waren
Doppelträger dieser Mutation und alle uns bekannten Doppelträger
hatten im fortgeschrittenen Alter Symthome von DM! Uns ist kein
einziger Hund namentlich und nachweislich bekannt, der als Einfach-
oder
Nichtträger dieser Mutation an DM erkrankt ist! Falls jemand
Gegenteiliges behauptet, lassen Sie Sich Testergebnis und
Biopsieergebnis zeigen, bzw. sehen Sie Sich den Hund an, fallls er noch
lebt. Der VDH schreibt zwingend vor, bekannte Testergebnisse bei der
Zuchtplanung zu berücksichtigen und die Zucht von
Doppelträgern auszuschliessen! Fragen Sie den Züchter Ihres
Welpen unbedingt nach dem Genstatus der Elterntiere! Wir haben
unsere Lektion gelernt und werden niemals, unter keinen Umständen
mehr Doppelträger der Mutation SOD1 züchten, es sei denn, uns
beweist jemand, dass diese Mutation definitiv nicht für das
Entstehen von DM verantwortlich ist!! Sieht ein
Züchter das anders, lassen Sie Sich doch einfach seine
persönliche
Strategie zur Vermeidung von DM erklären. Natürlich ist DM
nicht die einzige üble Erkrankung, die einen Hund treffen kann und
es gilt auch viele andere Risikofaktoren bei der Zuchtplanung zu
berücksichtigen. Auch diese haben wir nicht aus den Augen
verloren! Fragen Sie uns!
Da vor allem von Nicht-VDH-Züchtern die sog. "alten Farben"
beworben werden, hier mal eine genaue Erklärung zu Ursprung und
Problematik dieser Farbschläge und der Begründung, warum diese im
RZV nicht gezüchtet werden. Vielen Dank an Ulrike
Zankl-Pracht für den Text unten!
Die Farben des Hovawarts – the neverending story
Das
Aussehen eines jeden Rassehundes ist von Menschen herbei geführt
– so ist Zucht nun mal. Hovawarte werden in den Farbschlägen
schwarzmarken (zu 60%) blond (zu 30%) und schwarz (zu 10%)
gezüchtet. Das schwarzmarkene Gen (eigentlich Allel), also der
beliebteste Farbschlag, ist leider rezessiv, d.h. beide Eltern
müssen es besitzen, damit ein Hund sm werden kann. Dazu gibt es
die zwei Farben, schwarz und blond, die Farbe „schwarz“ ist
dominant gegenüber blond.
Jeder Zuchtverein muss also seine Würfe ordentlich planen, sonst hat er nur noch schwarze Hunde.
Nun gibt es ja auch noch andere Farben, z.B. wildmarken – Das
sind ebenfalls sehr schöne Hunde und nun kommt das "Aber"
Wildmarken dominiert sowohl das Blond-Gen, als auch das sm-Allel.
Wildmarkene Hunde wurden deshalb von der Zucht ausgeschlossen, weil
dieses Gen relativ kurzfristig die beiden beliebtesten Farbschläge
bei den Hovis eliminieren würde!
Letztendlich würde die schöne Vielfalt unserer Hovis dadurch verloren gehen.
Der Ausschluss der Hovis mit dem „sog“ Berliner Blond (auch
super schöne Hunde) hat nach meinem Kenntnisstand einen anderen
Hintergrund. Bei den Berliner-Blonden gab es anscheinend langfristig
ein Problem mit der Pigmentierung. Wo wir ja gerne bei unseren Hovis
(egal, welcher Farbschlag) die schwarze Nase und
„Kajal-Augen“ sehen (Hovis also eine schwarze Pigentierung
haben) , gab es bei den Berlinern wohl die Tendenz zu braunem Pigment.
Wiederum konnte bei nahezu allen Hunderassen in der Vergangenheit
beobachtet werden, dass ein Pigmentwechsel innerhalb einer Rasse mit
der Entwicklung von losem Bindegewebe einher geht. Für große
Hunde, wie unsere Hovis kann dies schwere gesundheitliche Probleme nach
sich führen, deshalb wurden die Berliner-Blond Hovis ebenfalls von
der Zucht ausgeschlossen.
Zucht ist zielgerichtet und heißt immer die Rasse als solches (in
Aussehen, Gesundheit und Verhalten) zu erhalten deshalb beschreibt der
Hovawartstandard (FCI Nr 190) folgerichtig nur die Farbschläge
schwarzmarken, blond und schwarz.
Und jetzt kommts:Auch
wenn ich wildmarkene und berliner-blond Hovawarte wirklich schön
finde, haben sie nach meiner persönlichen Auffassung in der Zucht
nichts verloren.